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Als Editor trägt man eine große Verantwortung für die Aufbewahrung und Lagerung von Original-Produktionsmedien. 

Was bedeutet das?

Der Gedanke, mehrere Sicherungskopien aller Projektmedien zu erstellen, rückt in den Mittelpunkt, wenn man mit dieser Verantwortung tagtäglich zu tun hat.
Ich persönlich hadere heutzutage immer noch beim Übertragen und Lagern von Daten von wichtigen Kunden.

Schnitt- und Speicherparanoia sind in dieser Hinsicht Freunde.

Bevor es darum geht, das Material eines anderen (oder sogar das Eigene) zu sichern und zu bearbeiten, sollte man sich, so langweilig es auch klingt, mit den rechtlichen Gepflogenheiten einer Lebensversicherung auseinandersetzen. Der Lebensunterhalt ist in Gefahr, wenn etwas mit dem Material passiert. Wenn etwas furchtbar schief geht, sollte man sicherstellen, finanziell darauf vorbereitet zu sein.

Allgemein lässt sich sagen:

Das Filmmaterial muss an mindestens drei Orten gesichert sein.

Ist das übertrieben? Eigentlich nicht. Für meinen Standard-Workflow habe ich in der Regel ohnehin drei Kopien dieser Mediendateien.

  1. Original-Master-Dateien sind lokal auf einem RAID gespeichert

Sobald mir die Original-Master-Dateien zur Verfügung gestellt werden, werden sie sofort auf ein RAID-Laufwerk vor Ort kopiert (ein Laufwerk, das Redundanz bei der Datenspeicherung bietet).
Wenn die Medien sicher auf ein RAID kopiert werden, kann ich beim Ausfall eines oder sogar zweier Laufwerke immer noch die Originaldateien abrufen. Dies bietet eine grundlegende Sicherheit, falls etwas mit den Original-Master-Dateien schiefgeht.
Sobald die Originale kopiert sind, müssen die Laufwerke, auf denen die Originale gespeichert waren, an die Eigentümer des Materials zurückgegeben werden, damit diese die letzte Verantwortung für die sichere Aufbewahrung übernehmen können. Wenn den Originalen beim Produzenten etwas zustößt, hat man  immer noch diese Kopien.
Wenn es sich bei den Original-Master-Dateien um das Eigene Filmmaterial handelt, ist dies ein guter Ort, um es sicher aufzubewahren, bevor es “kalt” gelagert wird (archiviert auf einer SSD-Festplatte, einem LTO-Band oder einem Online-Speicher).

2. Online-speichern der Kopien von Original-Master-Dateien

Die Online-Speicherung ist heutzutage sehr erschwinglich. Es lohnt sich,  das Geld auszugeben, um Medien zu sichern und  sie während der Laufzeit eines Projekts online zu langern.
Das Material sollte man, wenn möglich, zu einem Online-Anbieter hochladen, sobald die Original-Master-Dateien lokal gespeichert sind.
Es ist wichtig, dass eine Kopie der Medien an einem anderen Ort aufbewahrt wird, für den Fall, dass das Material verloren geht, gestohlen wird oder sich am Standort ein katastrophales Ereignis ereignet.
Wenn mein Studio zu Staub zerfallen würde, könnten die Medien wiederhergestellt und das Projekt abgeschlossen werden (solange ich noch am Leben bin!).

3. Transcodieren von lokal gespeicherten Mastern für den Schnitt

Originalmaterial, direkt aus der Kamera, eignen sich nicht immer optimal für die Bearbeitung und ich nutze gerne die Vorteile des intelligenten Renderings. Daher transkodiere ich eingehendes Material in ProRes oder einen ähnlichen Bearbeitungscode, sobald es auf dem RAID gesichert ist.
Hier sind DNxHD, ProRes und Cineform insbesondere zu nennen. 
Ich empfehle es, sicherzustellen, dass sich dieses Material auf den schnellsten Laufwerken befindet und mit dem schnellsten Anschluss des Computers verbunden ist.

Diese Transkodierungen sind von hoher Qualität und dienen auch als geeignete Sicherungskopien für Medien, falls alle anderen Kopien zerstört werden, verloren gehen oder gestohlen werden.

Was sind eure Tipps, um Material möglichst sicher aufzubewahren?

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