Skip to content Skip to sidebar Skip to footer

Ein neues, großes Premiere Pro Beta Update erscheint und es fühlt sich an, als ob Adobe an einer Weggabelung mit Premiere Pro steht. Bleibt Adobe weiterhin auf dem professionellen Weg (Pro?!) und bedient den High-End-Markt oder vereinfachen sie den Einstieg noch weiter für angehende Filmemacher? Die Einstigshürde ist sehr viel geringer als bei anderen NLE´s, dennoch sorgen krude Listen und stupide Arbeitsabläufe immer noch für viel Frust.

Oberflächlich betrachtet würde man meinen, dass sie beides tun. Es gibt sowohl Team-Projekte, Produktionen oder Timecodebasiertes-Multicam-Editing. All diese Objekte sind für High-End-Workflows gedacht. Auf der anderen Seite haben wir Premiere Rush, eine App, die für schnelles und müheloses schneiden auf jedem beliebigen Gadget entwickelt wurde.

Mit der aktuellen Beta erhalten wir erste Einblicke in ein neues Premiere, welches ein “optimiertes neues Design für den Import von Medien und den Export von fertigen Projekten” einführt.

Der neue IMPORT:

Generell stört mich die alte Import-Dialog-Option nicht, aber man muss zugeben:
Hübsch ist diese auch nicht.

Dieses Element ist in der Regel ein Klotz am Bein gewesen oder eine kleine Fußnote zu Beginn eines jeden Projektes. Das hat möglicherweise weniger mit Adobe, sondern mehr mit der komplizierten Welt der High-End-Video-Postproduktion zu tun.
D
er Umgang mit Scratch-Disks, Medien-Cache und Vorschau-Renderings ist oft sehr zäh oder unklar gewesen und die Listen gingen nach der Projekteinstellung mit der Sequenzeinstellung weiter.(Vor allem für Beginner.)

Adobe vereinfacht die Erstellung neuer Projekte, den IMPORT-Abschnitt und die Erstellung einer neuen Sequenz, die jetzt in einem Fenster zusammengefasst sind.

Die neue IMPORT-Registerkarte, welche nun im oberen Header zu finden ist, ist ein Ersatz für das Finder/Explorer-Drag-in und wurde entwickelt, um Editoren eine Möglichkeit zu bieten, ihre Medien visuell zu entdecken, bevor sie mit dem Schneiden beginnen.
Der Media-Browser existiert immer noch, kann aber momentan diese noch nicht in tiefe Ordnerstrukturen (z.B.: Canon oder Sony ), wie den Media-Browser “drillen”.

Generell erinnert mich die ganze UI sehr stark an Lightroom und Photoshop. Eine Vorschau mit “Hover Scrub”, eine Aufteilung in verschiedene Registerkarten, einen blauen Switch (ähnlich wie bei den neuen, neuralen Filtern) und auch die Ästhetik sind sehr ähnlich.

Die automatische Erstellung einer Sequenz überspringt die oben genannte Dialogbox, aber ich denke nicht, dass das für viele Projekte wirklich sinnvoll sein wird. 

Aber was ich einleuchtend finde, ist die automatisierte Veränderung der Videovorschauen. Diese werden automatisch auf das Layout und den Codec des ersten Clips gesetzt, den man auswählt. 
Viele werden gar nicht wissen, was für ein gewaltiger Unterschied die korrekte Auswahl der Videovorschauen sein kann. Vielleicht können dadurch einige der gelben Renderbalken in der Timeline dauerhaft verschwinden. 

Auf den ersten Blick erscheint die neue IMPORT-Alternative etwas unnötig, aber ich glaube bei einfachen Projekten oder Projekten mit viel Zeitdruck, kann man diesem Feature eine Chance geben.

Der neue EXPORT:

Die andere große Überarbeitung kommt im EXPORT. 

Wenn man schon seit Jahren Premiere-Nutzer ist, fällt dieser Bereich gar nicht mehr auf. Aber wenn man ehrlich ist, hat man 80% der Funktionen noch nie benutzt, geschweige denn von ihnen gehört. Oder wann habt ihr das letzte mal in JPEG2000 exportiert (die Optionen sind natürlich immer noch vorhanden)?

Warum also nicht mehr vereinfachen, wenn auch nur visuell? 

Was mir sofort auffällt ist, dass End-Codecs wie ProRes und Cineform nicht mehr auf oberster Ebene verfügbar sind und sie im Preset Manager verborgen bleiben.

Außerdem gibt es keine Möglichkeiten, Bitraten manuell einzugeben. Ich hoffe, das wird bis zum Release gefixt.Ich habe auch noch keinen Editor getroffen, der die direkten Uploads auf Social Media Kanälen nutzt, aber diese Buttons sind jetzt noch einfacher zu erreichen.

Die neue HEADER-Leiste:

Zu dieser neuen Kopfleiste sagt Adobe Folgendes: “Die neue Kopfleiste wird eine häufige, grafische Ausgabe in allen Creative Cloud-Funktionen sein, um den Kunden zu helfen, sich ohne Probleme in den einzigartigen, innovativen Workflows zu orientieren.

Was mir dabei sehr gefällt ist der Schnell-Export auf der rechten oberen Headerseite.

Auf jeden Fall eine Verbesserung – vor allem für unterschiedliche Versionen – einzelne Files oder Exporte immer zur gleichen Location verfügbar zu haben. Auch die Vollbildfunktion oben rechts ist ein schönes Feature.

Ich kann den Gedanken nachvollziehen, dass Adobe hier wirklich vereinheitlichen möchte, aber irgendetwas daran beunruhigt mich, wenn ich mir diesen neuen Header in Premiere ansehe. Ein großer Vorteil von Premiere gegenüber den anderen NLEs ist, wie flexibel es funktioniert, also hoffe ich einfach, dass das so bleibt. Die Arbeitsbereiche wurden in ein Dropdown-Menü auf der rechten Seite verlagert, was eine wesentlich bessere Platzausnutzung bedeutet.

Adobe hat deutlich gemacht, dass sie dieses Rethink/Redesign nicht beim Import- und Export stoppen werden. Alle Komponenten von Adobe Premiere Pro werden auf den Prüfstand gestellt. Ehrlich gesagt schaudert es mich, wenn ich mir vorstelle, was mit der Premiere Timeline passieren könnte. Man lernt aber recht schnell bei Adobe, dass man als Purist nur bis zum nächsten Update überlebt.

Leave a comment